Anfang der Woche haben wir leider das behütete Heim in Koregaon Park verlassen müssen. Schweren Herzen trennten wir uns von den anderen 6 Freiwilligen und wurden von Dr. Schree, dem Schwiegersohn des Klinikchefs Dr. Oswal nach Kondhwar gefahren...
Nach ausreichendem Genuss von Chai-Tee (in unserem neuen Zu Hause, im Hause der Familie Oswal) steuerten wir die Klinik an, um Dr. Oswal kennenzulernen und... na klar... Chai-Tee zu trinken sowie das Haus zu besichtigen. Dieses wunderschöne Kleinod an einem hübschen Hügel am Rande der Stadt gelegen, bietet einen wunderbaren Gegensatz zum Leben auf der Straße drum herum. Hier ist alles sauber, überall grünt und blüht es (den zahlreichen Gärtnern sei Dank) und man bekommt hier ohne zu fragen von einem der Bediensteten seinen 5-Uhr-Tee serviert.
Die ersten Tage verliefen etwas schleppend. Wir verbrachten viel Zeit damit, die einzelnen Sprechstunden der Ärzte zu observieren und den Physiotherapeuten bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Da hier noch nie Freiwillige gearbeitet haben, werden wir von einigen etwas belächelt, bzw. weiß man nicht so recht, was wir hier eigentlich tun sollen und überhaupt können. Wir haben uns also ein paar Notizen gemacht und aufgeschrieben, was uns aufgefallen ist, um herauszufinden, wo unsere Fähigkeiten und unsere Hilfe benötigt werden könnten. Nächste Woche gibt es dann hoffentlich eine Besprechung, bei der wir genauere Aufgaben zugeteilt bekommen und unsere Ideen einbringen können.
Unsere derzeitige Wohnsituation stimmt uns auch nicht gerade heiter. Die Tatsache, dass wir in einer ehemaligen Küche auf Feldbetten schlafen ist da nicht das Schlimmste. Was uns wirklich stört ist die abendliche Ausgangssperre nach 10 Uhr und das Verbot, Essen zu importieren. Nach der Arbeit, die übrigens gegen Mittag beginnt und ca. 7 Uhr endet, ist gerade mal ein Stündchen Zeit für Aktivitäten außerhalb unserer "Küche". Auch die lieben Mitbewohnerinnen haben uns nicht gerade mit offenen Armen empfangen, wirken teilweise sehr desinteressiert, fast schon abweisend oder sehr zurückhaltend. Da haben wir leider in den letzten vier Tagen kaum Verbesserungen feststellen können.
Um so mehr freuen wir uns, die Stadt am Wochenende erkunden zu können und auf eigene Faust durch die Straßen zu ziehen. Aber es gibt auch einige andere Lichtblicke am Horizont. Wir können, wenn alles gut geht, eine neue Wohnung finden und ab November allein oder in besserer Konstellation wohnen. Außerdem haben wir ein Super-Fitnessstudio gefunden, wo mehrmals die Woche Yoga-Kurse angeboten werden. Die Atmosphäre war sehr angenehm und man versicherte uns, dass viele StudentInnen dort trainieren und da wird sich sicher der ein oder andere Kontakt ergeben.
Wir schauen also zuversichtlich n die Zukunft und verbleiben mit einem Gruß an alle Daheimgebliebenen!
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