Freitag, 11. Februar 2011

F.C. Road? Aber bitte nicht über die "Sambahji Bridge"!

Ihr werdet es nicht für möglich halten und ich hätte es vor 5 Monaten auch nicht gedacht: Jana und ich haben einen Scooter (also auf deutsch einen Motorroller)! Der ist 6 Jahre alt und heisst Scooty-Pep. Damit fahren wir seit letzter Woche in Pune durch die Gegend und das ist gar nicht mal so schwierig. Am Anfang wussten wir natürlich nicht wie das Ding angeht, weils uns niemand gezeigt hat, aber nach ein paar Tagen erklärte mir dann ein netter Inder, ich soll doch mal die Bremse festhalten und den Schock betätigen - noch ein bisschen Gas geben und er springt an, der kleine Scooty. Jetzt muss man nur noch fahren und sich auskennen. Leider war das bei meiner ersten Spritztour ohne Stadtplan und ohne Papiere ein kleines Problem. Auf der Hinfahrt zur F.C. Road hab ich mich erstmal ein wenig verfahren und kam eine halbe Stunde zu spät zum Treffen mit einer Freundin und auf dem Rückweg wollte ich den direktesten Weg nehmen, bin aber leider über eine Brücke gefahren, auf der Zweiräder nix zu suchen haben. Da war die Polizei nicht weit. Ein Beamter nahm mich gleich mal mit ins Brückenhäuschen und meinte, ich soll doch mal die Fahrzeugpapiere und meinen Führerschein vorzeigen. Leider hatte ich weder das eine noch das andere mit und meinte, ich könnte meine Freundin anrufen, die sie mir vorbeibringt. Dann dachte ich, es könnte nicht schaden, ein wenig auf die Tränendrüse zu drücken und da ich sowieso ziemlich aufgelöst war, viel das Heulen auch nicht schwer. Er schien sichtlich verwirrt zu sein und meinte, ich solle ihm doch 800 Rupies geben und dann wär alles okay. So viel hatte ich aber gar nicht mit und selbst wenn, hätte ich ihm das auch nicht gegeben. Er fragte, wie viel ich ihm denn geben könnte und ich meinte, vielleicht so 200 Rs. Dann einigten wir uns auf 300 (ca. 5 ,-€) und ich durfte, nachdem der nette Polizist das Geld in seiner Tasche verstaut hatte, weiterfahren. So einfach ist das in Indien!
Zum Glück hatte ich noch 100 Rs dabei, um ein wenig aufzutanken, weil ich mich danach nämlich noch mal ordentlich im dichten Abendverkehr verloren hatte und irgendwann durch einen netten Zufall einen Motorradfahrer fand, der mir den Weg bis vor meine Haustür ebnete. Tolle Geste: er verlangte auch keine Gegenleistung, sondern reichte mir nur seine Visitenkarte und meinte ich solle ihn anrufen, falls ich mal wieder in Schwierigkeiten stecke.
Mein Adrenalinspiegel war nach dieser Irrfahrt so hoch, dass mein ganzer Körper vibirierte. Was für ein prickelndes Gefühl. Das hat man nicht alle Tage und so was passiert einem auch nur hier!

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