Das Ganze ist eigentlich ganz einfach. Man mache sich auf den Weg zu dem wahrscheinlich am schönsten gelegenen heiligen Haus in Pune, dem Pavarti-Hill-Tempel. Falls Monsun-Zeit ist, wartet man am Besten bis es anfängt, so richtig schön zu schütten. Wer eine Regenjacke dabei hat, wie wir, darf sie natürlich verwenden und sich dem Wasserstrom, der die Stufen herunter rinnt, entgegenstellen. Oben angekommen lohnt es sich, eine kurze Rast auf den Stufen zum Vor-Tempel zu machen, um mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Jana durfte sich sogar von einem netten etwas zu aufdringlichen Inder ohne Erlaubnis am Knie anfassen lassen. Wenn diese Hürde genommen ist, können so aufmerksame und liebevolle Personen, wie zum Beispiel ich, mit kleinen Jungs Geldmünzen tauschen. Ich besitze jetzt also statt einem österreichischen Mozart-Gedenk-Euro eine japanische 10-Yen Münze (vielleicht aber auch irgendeine andere Währungseinheit - ich kann‘s leider nicht entziffern). Das war wahrscheinlich das erste Verlustgeschäft des Tages!
Nachdem man ein wenig ausgeruht hat und der Regen nachgelassen hat, kann man zum Haupttempel emporsteigen. Dort heißt es vorm Eingang allerdings erstmal: Achtung Schuhe aus!
Von der oberen Tempelmauer hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt, der gern auch von indischen Pärchen und Jugendgrüppchen genutzt wird. Wenn man das Ganze in vollen Zügen genossen hat und alle indischen Mitbürger ein heimliches Foto von den "Weißen" gemacht haben, kann man sich langsam wieder nach unten begeben. Jetzt ist der Spaß natürlich noch nicht vorbei. Das schönste kommt erst noch. Wenn einem die eigenen Schuhe am Ausgang nicht mehr gefallen, nimmt man sich einfach die Besten, die man findet und verschwindet spurlos damit. Leider war ich in diesem Fall diejenige, der die schönen Schuhe gehörten! Großes Pech! Da ich mit dem Fahrrad unterwegs war und das in Pune ohne Schuhe nicht so gut geht (Zwecks schnellem Absteigen oder Abspringen bei Gefahr), musste ich mich wohl oder übel ebenfalls am bereitstehenden Schuhsortiment bedienen. Ich schaute mir ein paar billige Flip-Flops aus, ging zielgerichtet hin, zog sie an und nichts wie weg! Was für ein Tag!
Falls jemand in der nächsten Zeit in Pune unterwegs ist und jemanden mit den unten abgebildeten Sandalen herumspazieren sieht, darf er/sie ihm mit nettem Gruß von mir mal kräftig auf die Füße treten!
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