Leider gibt es auch ein wenig Schwund. Farrah, eine der jüngsten und am besten ausgebildeten Lehrerinnen hat uns letzte Woche aufgrund von Hochzeitsplänen und familiären Krankenpflegeverpflichtungen verlassen und der kleine Kumar, ein ziemlich schlauer 6-jähriger Down-Syndrom-Junge wurde von seiner Mutter in ein Heim gegeben und wird wohl auch nicht wieder in die Schule zurückkommen. Dafür sind unter den neuen Schülern so einige Härtefälle, die nicht so recht unter Kontrolle zu bringen sind. Einige Lehrer und auch die Chefinnen sind da ziemlich traditionell und schlagen schnell zu, gerne auch mit allem, was gerade so rumfliegt. Es macht nicht besonders viel Spaß bei solchen "Prügelaktionen" daneben zu stehen und zuzusehen, vor allem, wenn man weiß, dass man damit gerade bei autistischen und extrem hyperaktiven Kindern gar nichts erreicht. Leider wissen wir auch nicht in wie weit wir das ganze tolerieren sollen, oder ob man sich als Freiwillige einmischen darf. Im Großen und Ganzen macht der Unterricht aber einen guten Eindruck und man merkt, dass man sich sehr bemüht sinnvolle Unterrichtseinheiten zu gestalten und ein Schulkonzept zu entwickeln.
Das Büro der Chefinnen befindet sich direkt neben der Küche, damit die drei Grazien den beiden Mauschis (Sunita und Shenaz) immer schön in die Töpfe gucken können. Hier wird auch gerne mal ein wenig gestritten, gemeckert und getratscht, weil ja jeder alles sowieso besser weiß als alle anderen.
Bastelstunde mit Nandini. Das ganze Jahr über werden in den Klassen aus alten Zeitungen und Zeitschriften PaperBags hergestellt, die dann im Einzelhandel zur Verwendung kommen. Das ist in Indien sehr im Kommen und gehört in sämtlichen Behinderteneinrichtungen zur Standardbeschäftigung.
Semran ist neu in der Schule und in der Special Care Unit. Hier wird sie mit drei weiteren schwerbehinderten Schülern vor allem mit sensorischen Reizen beschäftigt, was mal mehrund mal weniger gut gelingt und recht anstrengend ist.
Die Kinder in der Transition Class lernen Lesen, Schreiben und Rechnen und seit Neustem dürfen sie auch hin und wieder an den zwei Schul-Computern Spiele spielen und Wörter und Sätze abtippen.
In den zwei Vocational-Gruppen wird vormittags erstmal eine Stunde lang Gemüse gewaschen, geschält und geschnippelt, bevor die Köchin Shenaz alles in sehr leckeres indisches Essen verwandelt.
Die kleinsten Schüler sind in der Reception Group und haben im neuen Haus endlich einen recht großen und kindgerecht eingerichteten Raum, in dem sie spielen und eine Art Vorschulunterricht erhalten.
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