Montag, 4. Juli 2011

Die IASN - Was und wie war das jetzt eigentlich?!


Der ein oder andere wird sich vielleicht aus einem älteren Blogeintrag noch an diesen Namen oder die “internationale” Konferenz erinnern. 

Seit Monaten hatten wir das Internet nach Ärzten, Spezialisten, Forschern, Hilfsorganisationen und Therapeuten durchforstet um sie zu dieser Konferenz einzuladen. Eine Aufgabe, die manchmal eine kleinen detektivische Herausforderung darstellte, da die Kontaktadressen dieser Personen gar nicht so leicht ausfindig zu machen waren.
Wir wussten während dieser Phase der Vorbereitung selbst nicht zu was genau wir da eigentlich Einladungen verschickten und wie sich Dr. Oswal und Prasad die Konferenz genau vorstellten.  Wir tappten im Dunklen und hofften darauf, dass uns Prasad noch früh genug in seine Visionen einweihen würde. Immerhin hatte es einmal geheißen „Ihr könntet eine internationale Konferenz organisieren" und ohne weitere Informationen fiel es ein wenig schwer bei der Planung mitzuwirken.
Die Konferenz rückte immer näher, es flatterten ausschließlich Absagen in unser Postfach und unser Ansprechpartner Prasad war in der Schweiz unerreichbar.

War das wochenlange E-Mailadressen sammeln und E-Mails verschicken nur eine leere Freiwilligenbeschäftigungsmaßnahme gewesen? 

In der Woche vor der Konferenz musste ich Prasad mehrmals anrufen um zu erfahren, dass alles geplant sei und ich bei der Vorbereitung nichts mehr helfen müsse - nur kommen solle ich (Caro, die Glückliche, war zu der Zeit mit ihrem Vater in Nepal unterwegs).
Außer der Information, dass Dr. Oswal, ein Gastsprecher aus den USA und „some indian doctors“ sprechen würden wusste ich also nicht so Recht was mich an diesem Samstagmorgen erwarten würde...

Nun ja, der Gastsprecher aus den USA entpuppte sich als ein Patientenvater, der regelmäßig nach Indien reist, da seine Tochter mit G-Therapy behandelt wird. Er selbst ist Ergotherapeut und stellte in seinem „Vortrag“ die Behandlungsmethode einer anderen Ärztin vor. Die „some indian doctors“ war EIN Neurologe aus Pune, der über die Entwicklungsmeilensteine von Kindern sprach. Zum Abschluss stellte Dr. Oswal dann noch seine homöopathische G-Therapy und deren Erfolge vor. Zur Krönung führte er dann seine großen Erfolge vor: 
Zuerst präsentierte er ein„Vorher-Video“ auf Leinwand um danach die Kinder in den Saal marschieren zu lassen, damit sich die Gäste höchstpersönlich von den Behandlungserfolgen überzeugen konnten. Ein roter Faden war in diesem Programm nicht wirklich zu erkennen und nach einem, im Wartezimmer servierten, Lunch war der Spuk vorbei. 
Zum Glück! Ich habe mich während der ganzen Veranstaltung sehr unwohl um fehl am Platz gefühlt.
Immerhin war der Vortragsraum gut gefüllt. Das Publikum war eine bunte Mischung aus bekannten Ärzten, Therapeuten und Patientenfamilien. 
Das wochenlange Sammeln von Adressen und Verschicken von E-Mails hätten wir uns wirklich sparen können! Prasad meinte nur, dass man jetzt auch auf internationaler Ebene schon mal vom Center und der Konferenz gehört hätte, das spreche sich nun herum und beim nächsten Mal kämen dann schon einige internationale Gäste.
Ich hege da ja so meine Zweifel und war einfach froh, dass ich mit dem Wissen nach Hause gehen durfte, dass die Sommerferien in der Prayatnaschule endlich vorbei waren. 

Unseren letzten Arbeitsmonat werden wir jeden Tag in der Schule sein und nur an zwei Nachmittagen ins Center gehen um unsere letzten beiden Aufgaben zu Ende zu bringen: Ein Wandbild für den Warteraum und eine Informationsbroschüre für Patienten aus dem Ausland. So werden immerhin zwei Dinge unserer „Arbeit“ bleiben.

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