Heiraten
Leute, die in Indien nicht bis dreißig unter der Haube sind, werden meist etwas schräg angeschaut. Das ist nicht normal. Daher sind die meisten Veranstaltungshäuser für große Ereignisse wie dieses auch bis zu zwei Jahre im Vorraus ausgebucht. Das hab ich mir auf der Hochzeit von Alisha, einer guten Freundin aus Pune, sagen lassen.
Zu dieser Festivität war ich vor Kurzem eingeladen und durfte eine echte Love-Marriage miterleben. Sehr viel weniger verkrampft als die, die ich mit Jana in Jarkhand besucht habe.
Nur ein paar wenige Zeremonien, dafür aber viel zu Essen und ein strahlendes Paar. So, wie sich das gehört. Das einzig verrückte: das Ganze begann 7 Uhr morgens, wenn alle Inder normalerweise noch gemütlich in ihren Kojen liegen. Und das alles wegen des "Glücklichen Zeitpunktes", der von einer hinduistischen Priesterin astronomisch berechnet und auf 9:15 Uhr festgelegt wurde. Na ja, was man nicht alles für gute Freunde tut.
Zuerst lässt man sich mal auf einer der Vorzeremonien blicken und wenn man möchte bekommt man mit Hennapaste ein hübsches Mendhi auf Hand und Arm gemalt.
Bei der Braut dauert das ungefähr einen kompletten Tag mit Komplettverziehrung von Armen und Beinen.
Dann gibt es am Festtag eine Fotosession mit mehreren Fotografen und Kamerateam.
Anschliessend zwei bis drei Stunden aufwendige Zeremonien, bei der die ganze Hochzeitsgesellschaft ein wenig eingeräuchert wird.
Und zum Abschluss mindestens eine Stunde lange Fotos mit allen Gästen und in den verschiedensten Familienkonstellationen. Auf hiesigem Bild die deutschen Freunde des Paares: die ehemaligen Gasteltern vom Bräutigam (drei Monate Sommer-Uni in Düsseldorf) und ich :-)
Im Großen und Ganzen eine schöne Veranstaltung, bei der ich erleben durfte, wie unterschiedlich Hochzeiten in Indien sein können.
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